Für viele ist er ein Stück Kindheitserinnerung: Vanillepudding aus der Tüte. Am besten frisch zubereitet und noch warm direkt aus der großen Schüssel gelöffelt. Für den kleinen Pudding-Hunger zwischendurch muss auch heute noch stets ein Päckchen im Vorratsschrank herumliegen. In Deutschland nutzen laut Statista über 25 Millionen Menschen mindestens einmal im Monat Instantpudding. Kein wunder das da mal etwas liegen bleibt.
Aber was macht man, wenn beim Saubermachen eine Tüte abgelaufenes Puddingpulver auftaucht? Noch verwenden oder lieber gleich wegwerfen? In diesem Beitrag erzähle ich Dir, was Du wissen musst, wenn dein Puddingpulver abgelaufen ist.
Beginnen wir mit dem Wichtigsten vorab.
Inhalt
1. Kann Puddingpulver schlecht werden?
Puddingpulver hat eine weit höhere Haltbarkeit, als das MHD anzeigt. Es kann noch Jahre nach Ablauf bedenkenlos genutzt werden. Ausnahme sind Sorten, denen Extras wie Schokolade oder Karamell zugesetzt sind.
Aber wieso?
Ob ein Puddingpulver schlecht werden kann, hängt von den enthaltenen Zutaten ab. Es ist grundsätzlich nur so lange haltbar wie seine verderblichste Zutat. Dementsprechend kann das Puddingpulver logischerweise schlecht werden, wenn es verderbliche Zutaten enthält.
Das übliche Standard-Puddingpulver enthält nur wenige Zutaten: Stärke, Aroma, Salz und eventuell Farbstoffe. Diese Zutaten sind nahezu unbegrenzt haltbar. Bei richtiger Lagerung verdirbt das Pulver nicht. Es kann auch nach Jahren noch bedenkenlos verzehrt werden.
Manche Puddingsorten enthalten neben den Grundzutaten noch weitere Zutaten. Dies können z. B. Schokostreusel, Karamel-Stückchen, Sahnepulver oder Nüsse und Kerne sein. Diese Zutaten halten sich nicht unbegrenzt, sodass das Puddingpulver verderben kann.
Eine falsche Lagerung kann dafür sorgen, dass das Puddingpulver verdirbt. Es sollte möglichst trocken gelagert werden. Wird das Pulver feucht, kann es schimmeln und verklumpen. Eine luftdichte Verpackung sorgt dafür, dass sich das Aroma nicht zu schnell verflüchtigen kann.
Tipp: Auch andere Zutaten aus der Backschublade sind länger haltbar als man denkt. Die Haltbarkeit von Backpulver ist z. B. deutlich höher als man denkt.
Damit haben wir die Basis geklärt. Aber wie schlimm ist es dann wirklich, wenn Puddingpulver abgelaufen ist? Was bedeutet das für Geschmack und Co?
2. Wie schlimm ist es, wenn Puddingpulver abgelaufen ist?
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) sagt nichts darüber aus, ob das Produkt nach Ablauf dieses Datums verdorben ist. Bis zu diesem Datum muss der Hersteller garantieren, dass Geruch, Geschmack und Konsistenz des Produktes noch einwandfrei sind. Ist das MHD überschritten, ist das erst einmal nicht schlimm.
Ist das Puddingpulver abgelaufen, kannst Du es trotzdem noch verwenden. Benutze Deine Sinne, um das Pulver zu prüfen. Stimmen Geruch und Konsistenz? Ist die Packung feucht geworden und das Puddingpulver klumpt? Solange das Pulver neutral riecht und nicht seltsam aussieht, kannst Du es bedenkenlos verwenden.
In jedem Fall wirst du aber einen weniger intensiven Geschmack hinnehmen müssen, da sich die Aromen mit der Zeit verflüchtigen. Aber auch hier sprechen wir von einer Zeitachse in Jahren, nicht in Tagen.
Tipp: Du machst gerne Pudding aus Chiasamen? Auch die Chiasamenhaltbarkeit kannst du deutlich erhöhen. erfahre hier wie es geht!
3. Wie lange kann man Puddingpulver nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum noch verwenden?
Hersteller und Verbraucherseiten im Internet geben an, dass Du Puddingpulver, das abgelaufen ist, noch etwa ein Jahr verwenden kannst. Sind Sahnepulver, Mandeln und Nüsse oder Ähnliches enthalten, kann das Pulver noch etwa 3 Monate verwendet werden.
Aber auch hier gilt: Diese Fristen brauchst Du nicht exakt einzuhalten. Puddingpulver kann, je nach Zutat, erheblich länger verwendet werden. Starre nicht nur auf das MHD, sondern vertraue Deinen Sinnen. Ein feuchtes, muffig riechendes Puddingpulver würdest Du sicher auch VOR Ablauf des MHD nicht mehr verwenden.
Tipp: Wenn du jetzt schnell dein Puddingpulver verbrauchen möchtest, back doch einen klassischen Käsekuchen! Und hier ist auch der passende Tipp wie Käsekuchen nicht zusammenfällt.
4. Wird abgelaufenes Puddingpulver giftig?
Ist das Puddingpulver abgelaufen, wird es nicht automatisch giftig. Wie oben ausgeführt, heißt abgelaufen ja nicht automatisch auch, dass das Pulver verdorben ist. Bei dem Standard-Puddingpulver sind sämtliche Zutaten nahezu unbegrenzt haltbar. Bei ordnungsgemäßer Lagerung kann nichts passieren.
Ist das Pulver verdorben oder gar schimmelig, können unter Umständen Giftstoffe entstehen. So sondern einige Schimmelpilze giftige Stoffe ab, die das Pulver tatsächlich giftig machen könnten. Allerdings besteht wohl kaum die Gefahr, dass Du eine schimmelige Tüte Puddingpulver noch verwendest – es sei denn, Du führst Böses im Schilde.
5. Woran erkennt man, dass Puddingpulver verdorben ist?
Ob das Puddingpulver abgelaufen und verdorben ist, kannst Du mit Deinen Sinnen prüfen. Untersuche das Puddingpulver mit Augen, Nase, Tast- und Geschmackssinn. Kommt Dir dabei etwas verdächtig vor, dann entsorge das Pulver lieber. Ist alles einwandfrei, dann lass es Dir schmecken.
Zunächst schau Dir das Pulver genauer an. Sieht es fleckig aus oder klumpt es? Sind feine Fäden darin zu erkennen? Dann wirf es lieber weg.
Schnuppere an dem Pulver. Gutes Puddingpulver riecht neutral und nach dem geschmackgebenden Aroma. Riecht das Pulver ranzig, muffig oder irgendwie säuerlich? Dann kommt es in den Mülleimer.
Zerreibe etwas Puddingpulver zwischen Daumen und Zeigefinger. Es muss sich pudrig und trocken anfühlen. Fühlt es sich feucht oder seifig an, verwende es lieber nicht mehr.
Du kannst auch mit der Fingerspitze einstippen und probieren. Ist das Puddingpulver abgelaufen und verdorben, würdest Du das sicher schnell herausschmecken.
6. Wie schmeckt Pudding aus abgelaufenem Puddingpulver?
Je nachdem, wie lange das Puddingpulver schon abgelaufen ist, kann der Geschmack ein wenig gelitten haben. Die enthaltenen Aromastoffe verflüchtigen sich mit der Zeit. Der zubereitete Pudding schmeckt dann deutlich weniger intensiv und sogar etwas fad.
Vielleicht schmeckt Dein Vanille-Pudding dann nicht mehr nach Vanille, sondern nur noch nach süsser Milch. Hier kannst Du leicht Abhilfe schaffen. Aromatisiere den Pudding einfach etwas nach, z. B. mit frischer Vanille-Schote. Dann schmeckt er sogar noch besser als vorher.
7. Gibt es einen Unterschied bei abgelaufenen Puddingpulversorten?
Standard-Puddingpulver-Sorten bestehen lediglich aus den Grundzutaten Stärke, Salz, Aroma und Farbstoffe. Wird der Geschmack durch Aromastoffe erzielt, macht die Puddingpulver-Sorte keinen Unterschied. Anders sieht es bei Pudding aus, der durch andere Zutaten aromatisiert wird. Diese Sorten haben nur eine begrenzte Haltbarkeit. Diese ist abhängig von der verwendeten Zutat.
Die meisten Puddingpulver-Sorten erhalten durch zugesetzte Farb- und Aromastoffe ihren Geschmack. Vanille, Schokolade, Erdbeere, Zitrone, Karamell oder auch ganz ausgefallene Sorten – die unterschiedlichsten Pudding-Varianten sind im Angebot. Ist solche in Puddingpulver abgelaufen, können alle Sorten gleich behandelt werden. Sie sind alle nahezu unbegrenzt haltbar, büßen aber an Geschmack ein.
Ist Puddingpulver abgelaufen, das neben den Grundzutaten noch weitere Bestandteile hat, musst Du genauer hinschauen. Karamellstückchen werden aus Butter, Sahne und Zucker hergestellt und haben eine begrenzte Haltbarkeit.
Gleiches gilt für Mandeln und Nüsse, die nach zu langer Lagerdauer ranzig werden können. Auch Puddingpulver, welches Sahnepulver enthält, ist nicht unbegrenzt haltbar.
Tipp: Wenn du deinen altbackenen Pudding upgraden möchtest hilft in jedem Fall eine gute alte Portion Sahne. Damit das auch klappt erfährst du was du tun kannst, wenn Sahne nicht steif wird.
Bei diesen Puddingpulver-Sorten solltest Du einen Blick mehr riskieren, ob das Pulver noch in Ordnung ist. So steht einem unbeschwerten Pudding-Genuss – auch wenn das Puddingpulver abgelaufen ist – nichts mehr im Wege.