Für Kartoffelgratin eignen sich vorwiegend festkochende Kartoffeln mit ihrer Schnittfestigkeit und ihrem leicht weichen Charakter gut. Ungeschälte Bio-Kartoffeln sind problemlos verwendbar. Kartoffelgratin lässt sich komplett oder in einzelnen Komponenten vorbereiten und schmeckt nach dem Erwärmen oft doppelt so gut. Rechne mit 250 g Kartoffeln pro Person bei Gratin als Hauptgericht.
Aber was tun, wenn du nicht die richtige“ Sorte zur Hand hast? Und hinter welchem der vielen Sortennamen verbirgt sich die perfekte Kartoffel für ein herausragendes Gratin? Hier erhältst du Antworten!
Inhalt
Welchen Unterschied machen mehlige bzw. festkochende Sorten im Gratin?
Im Handel findest du einerseits mehlig kochende Kartoffeln und andererseits festkochend und vorwiegend festkochende Kartoffeln. Sie unterscheiden sich in ihrem Stärkegehalt, der von rund 18 % bei den mehlig kochenden Kartoffeln bis hin zu unter 10 % bei den festkochenden Kartoffeln reicht. Je niedriger der Stärkegehalt ist, desto formstabiler kochen die Knollen und desto besser lassen sie sich in schnittfeste Scheiben oder Würfel schneiden.
Die vorwiegend festkochende Kartoffel ist als Mittelding sozusagen eine Knolle für alle Fälle. Sie bringt zu einem gewissen Teil die im Mund sehr angenehm weiche Form der mehligen Kartoffel mit. Ebenso lehnt sie sich mit ihrer recht schnittformen und stabil bleibenden Form an die Vorzüge der festkochenden Kartoffeln an.
Vorwiegend festkochende Kartoffeln sind deshalb genau die richtige Wahl für ein leckeres Gratin. So bleiben die Kartoffelscheiben in der cremigen Soße in ihrer schnittfesten Form und zerfallen auch nach dem Backen nicht. Gleichzeitig verbinden sie sich aufgrund ihres etwas höheren Stärkegehalts mit der Soße und zerschmelzen förmlich auf der Zunge.
Aber natürlich bist du am Herd die Chefin oder der Chef und kannst nach Laune mit verschiedenen Kartoffelarten variieren – ganz nach eigenem Geschmack und den mal etwas cremigeren und mal etwas bissfesteren Ergebnissen, die du im fertigen Gratin erzielen möchtest. Auch eine Kombination aus vorwiegend festkochenden und einigen mehligen Kartoffeln als Beigabe ist eine interessante Idee, um dem Gratin eine besondere Textur aus etwas fester und schmelzend weich zu verleihen.
Welche Kartoffelsorten sind die besten für Gratin?
Rund 200 Kartoffelsorten gibt es im deutschen Handel. Das sind einige der beliebtesten Sorten, wenn es um vorwiegend festkochende Kartoffeln geht:
Finka: Bei dieser Sorte handelt es sich um eine frühe Kartoffel, die schon in den Sommermonaten geerntet werden kann. Damit ist sie ideal für dich, wenn du nicht auf Lagerware zurückgreifen, sondern dein sommerliches Gratin mit frischen Knollen zubereiten möchtest. Finka ist geschmacklich eine vergleichsweise aromatische Kartoffel, die sich hervorragend zum sanften Geschmack von weiteren Zutaten wie Sahne, Milch oder einem milden Käse zum Überbacken ergänzt.
La Bonnotte: Der elegante Name lässt bereits die französische Herkunft anklingen. In Frankreich zählt sie zu einer der beliebtesten Kartoffelsorten und das völlig zu Recht. Sie bringt einen angenehm cremigen Geschmack mit, der in einem Gratin eine tolle Kombination zu einem würzigen Käse ist.
Marabel: Auch bei der Sorte Marabel handelt es sich um eine Frühkartoffel, die du bestens für frische Sommergratins nutzen kannst. Sie zählt zu den beliebtesten Sorten unter den vorwiegend festkochenden Kartoffeln und du wirst sie gut sortierten Supermärkten sicherlich finden. Geschmacklich bringt Marabel eine aromatische, aber gleichzeitig leicht süßliche Note mit.
Laura: Diese vorwiegend festkochende Kartoffelsorte sticht optisch sofort heraus, denn sie bringt eine farbenfroh rötliche Schale mit. Sie hat einen leicht mehligen und recht milden Geschmack und ergänzt sich hervorragend zu delikaten Gratinsaucen.
Tipp: Auch wenn Raclette der Formel Kartoffeln mit Käse folgt, solltest du hier andere Sorten wählen. Welche die besten sind, erfährst du hier.
Wie viele Kartoffeln braucht man pro Person für ein Gratin?
Möchtest du das Gratin als Hauptgericht servieren und dazu vielleicht lediglich noch einen grünen Salat reichen? Dann rechne mit rund 200 g bis 250 g Kartoffeln pro Person. Je nach Größe der Kartoffeln entspricht das rund zwei bis vier Knollen. Als kohlenhydratreiche Beilage reichen etwas weniger Gramm locker aus.
Ebenfalls hängt die Portionsangabe von deinem individuellen Rezept ab. Schwere Sahnesaucen und eine üppige Schicht Käse machen bereits ordentlich satt. Bei einer leichten Gratinsoße, die beispielsweise auf Milch oder Brühe basiert und lediglich von einer feinen, käsigen Knusperschicht überzogen wird, darf es locker auch eine Kartoffel mehr sein.
Am besten bereitest du direkt etwas mehr zu, denn aufgewärmtes Kartoffelgratin lässt sich problemlos auch am nächsten Tag noch essen. Und wer weiß: beim Anblick des lecker cremigen Gratins kommt der Appetit von ganz alleine und ruckzuck ist selbst die größte Auflaufschüssel geleert.
Kann man die Schale für Kartoffelgratin dran lassen?
Grundsätzlich ist es kein Problem, die Kartoffeln für dein Gratin nicht zu schälen. Insbesondere bei der Wahl außergewöhnlicher Kartoffeln wie der Sorte Laura mit ihrer roten Schale ist das sogar ein echter Hingucker im Gratin.
Allerdings empfiehlt es sich, in diesem Fall stets auf Bioware zurückzugreifen. Dabei handelt es sich um chemisch nicht behandelte Kartoffeln, deren Schale dementsprechend keine gesundheitlich bedenklichen Schadstoffe aufgenommen hat.
Kann man Kartoffeln für Kartoffelgratin vorbereiten?
Praktisch: Kartoffelgratin lässt sich hervorragend vorbereiten und dabei gibt es verschieden Optionen. Du möchtest lediglich die Kartoffeln und den Rest frisch zubereiten? Viele Rezepte setzen auf Pellkartoffeln aus festkochenden Kartoffeln, die du problemlos bereits einen Tag zuvor kochen und dann vor Verwendung frisch pellen kannst.
Viele andere Rezepte arbeiten hingegen mit rohen Kartoffeln. Diese kannst du vorab schälen und optional auch bereits in Scheiben schneiden. Für die Frische ist es wichtig, die rohen Kartoffeln in einer Schale mit Wasser und einem Spritzer Zitronensaft im Kühlschrank zu lagern, denn sie würden ansonsten schnell braun und unappetitlich werden.
Ebenfalls ist es problemlos möglich, bereits das komplette Gratin vorzubereiten und dann nur noch schnell in den Ofen zu schieben. Insbesondere bei der Verwendung von Milchprodukten und Eiern solltest du das vorbereitete Gratin auf jeden Fall im Kühlschrank lagern und das nicht länger als einen Tag.
Wenn du sehr wenig Zeit hast, kannst du das Gratin im Vorfeld auch komplett vorbereiten und bereits fertig überbacken. Im Kühlschrank hält es sich locker einen Tag und vor dem Servieren wärmst du es einfach im Ofen noch einmal kurz auf. Gegebenenfalls streust du den Käse erst während des Aufwärmens auf das ansonsten bereits fertig zubereitete Gratin.
Geschmacklich profitieren viele Kartoffelgratins sogar davon, erst aufgewärmt genossen zu werden. So hatte die Gratinsoße genug Zeit, sich mit den Kartoffelscheiben zu verbinden und du kannst dich auf einen herrlich sämigen Gaumenschmaus freuen.