Wenn Tiramisu zu flüssig ist, sieht das zunächst aus wie ein Desaster. Und tatsächlich ist es eine Herausforderung, das zerlaufene Dessert zu retten – aber unmöglich ist es nicht.
Denn oft hilft schon eine Nacht im Kühlschrank, um das Tiramisu eindicken zu lassen. Aber auch die Hinzugabe von Mascarpone, Sahnesteif, Gelatine bzw. Agar Gar oder Puderzucker kann helfen, die Creme etwas fester werden zu lassen.
Wie das alles funktioniert, erfährst du in diesem Beitrag. Beginnen wir mit der Ursachenfindung.
Inhalt
3 Gründe warum Tiramisu zu flüssig wird.
Die Creme für ein Tiramisu setzt sich aus Mascarpone, Zucker und je nach Rezept Eiern und/oder Sahne zusammen. Die Mascarpone ist der wichtigste Bestandteil und oft auch der Grund für ein flüssiges Tiramisu.
1. Mascapone überschlagen
Was viele nicht wissen: Man kann Mascapone „überschlagen“. Wenn sie zu lang und zu intensiv aufgeschlagen wurde, gerinnt sie.
Dabei trennt sich das Wasser vom Käsebruch und sorgt für eine zerlaufene Creme. Das Ergebnis ist eine wässrig-krümelige Konsistenz.
Aber Mascapone ist nicht das einzige, was zu bei der Zubereitung falsch Aufschlagen kannst.
2. Sahne nicht richtig aufgeschlagen
Auch die Sahne hat ihre Tücken. Denn wenn Sahne nicht lang genug aufgeschlagen wird, kann das zu einem zu flüssigen Tiramisu führen.
Denn nur mit steifer Sahne entwickelt dein Tiramisu genug Festigkeit, um sich über längere Zeit zu halten. Rührst du Mascarpone unter zu dünne Sahne, fällt diese in sich zusammen.
Tipp: Hier erfährst du, was du tun kannst, wenn Sahne nicht steif wird.
3. Biskuits ertränkt
Zuletzt kann der Fehler auch bei den Biskuits liegen, die zwischen die Mascarponeschichten gelegt werden. Sie werden oft in einer Mischung aus Kaffee und Amaretto getränkt, in alkohol-oder kaffeefreien Rezepten gern auch in Kakao oder Orangensaft.
Wer mit dem Kaffee aber zu großzügig umgeht, ertränkt womöglich die Biskuits und sorgt so für ein matschiges Tiramisu. „Tränken“ bedeutet nämlich nicht, den Biskuit in die Flüssigkeit einzutauchen – davon weichen sie durch.
Gib stattdessen nur zwei bis drei Teelöffel Kaffee über die Kekse. Den Rest der Flüssigkeit, die sie benötigen, ziehen die Biskuits später aus der Mascarpone-Creme – wodurch diese wiederum eindickt.
Damit weißt du nun, warum Tiramisu zu flüssig wird. Als nächstes ist es wichtig zu verstehen, wann Tiramisu fest wird. Denn was vielleicht nach einem Unfall aussieht könnte noch problemlos von allein fest werden.
Wann wird Tiramisu fest?
Die Basis für die Festigkeit jedes Tiramisu ist der Kühlschrank. Hier wird das Dessert mehrere Stunden lang kaltgestellt, wodurch die Creme sich verfestigt.
Außerdem benötigen die Löffelbiskuits die Zeit, um die Feuchtigkeit und den Geschmack von Creme, Kaffee und Amaretto erst richtig aufzunehmen.
Die Festigkeit des Tiramisu entsteht jedoch nicht nur durch Kälte, sondern hängt auch von der richtigen Zubereitung ab.
So sollten die verschiedenen Bestandteile der Creme nicht grobmotorisch mit dem Mixer zusammengeschlagen werden, wodurch sie wieder in sich zusammenfallen könnten.
Stattdessen müssen sie nach und nach vorsichtig untergehoben werden. Dafür darfst du dir ruhig ein wenig Zeit nehmen. Gehe besser auf Nummer sicher anstatt es später zu bereuen und vor einem zerlaufenen Tiramisu zu stehen.
Wird Tiramisu im Kühlschrank noch fest?
Nicht nur gelungenes, sondern auch flüssiges Tiramisu kannst du in den Kühlschrank stellen. Dort werden sowohl Mascarpone als auch Sahne „erstarren“, wodurch die Creme eine festere Konsistenz bekommen sollte. Flüssiges Tiramisu wird vielleicht nicht komplett schnittfest, dickt aber wenigstens ein.
Das funktioniert aber nur, wenn du ein wenig Zeit zur Verfügung hast, denn das Tiramisu sollte mindestens sechs Stunden im Kühlschrank stehen. Am besten ist es sogar, wenn es eine ganze Nacht lang kaltgestellt wird.
Bei Tiramisu mit oder ohne Ei scheiden sich die Geister. Aber steckt hinter dem Ei vielleicht die Magie, warum manches Tiramisu nicht fest werden?
Gibt es einen Unterschied bei Tiramisu mit oder ohne Ei?
Viele Menschen verwenden für Tiramisu Eigelb, damit die Creme geschmeidiger wird. Gerade dadurch kann sie aber auch zu flüssig werden. In diesem Fall hilft es, auf Eischnee zu setzen. Gib dazu eine Prise Salz ins Eiweiß und schlage es mit dem Mixer auf, bis es steif geworden ist.
Den Eischnee kannst du anschließend mit der Mascarpone vermischen. Dabei ist es wichtig, keinen Mixer zu benutzen – dadurch könnte der Schnee wieder zusammenfallen. Nutze stattdessen einen Schneebesen und hebe den Eischnee sanft unter.
Vorsicht: Achte darauf, dass kein Eigelb in den Eischnee gerät. Dadurch wird er nicht richtig steif oder könnte im Nachhinein wieder in sich zusammenfallen. Auch das kann dazu führen, dass dein Tiramisu nicht richtig fest wird.
Tipp: Hier erfährst du, wie Eiweiß steif wird. Und wie du auch ein wenig Eigelb im Eiweiß noch retten kannst.
Lass uns nun ansehen, mit welchen Tricks du die Tiramisucreme andicken kannst.
Wie kann man Tiramisu-Creme fester machen?
Ist das Tiramisu noch nicht zusammengebaut, kannst du versuchen, die überschüssige Flüssigkeit aus der Creme abzugießen.
Auch ein Aufenthalt im Kühlschrank wird der Creme gut tun. Sollte das nicht funktionieren, gib etwas mehr Mascarpone in die Creme. Sie ist vergleichsweise fest und dickt die Mischung an.
Hast du keine Mascarpone mehr zur Hand, kannst du auch Gelatine/Agartine, Sahnesteif oder Puderzucker hinzufügen, um dem Gemisch mehr Halt zu verleihen.
Wie diese Lösungen im Detail funktionieren, sehen wir uns jetzt an.
Kann man Tiramisu-Creme mit Sahnesteif retten?
Unter Umständen kann das klappen. Am besten macht sich Sahnesteif selbstverständlich in Schlagsahne, der er Halt gibt.
Verwendest du ihn im Nachhinein und schlägst die Creme damit auf, kann sie davon fest werden – es kann aber auch passieren, dass die Mascarpone durch das weitere Schlagen gerinnt.
Die Arbeit mit Sahnesteif ist beim Tiramisu also eine Gratwanderung.
Kann man Tiramisu-Creme mit Agar Agar oder Gelatine retten?
Ja, das sollte funktionieren. Lege dazu einfach geschmacksneutrale Gelatineblätter in warmes Wasser und lasse sie dort aufquellen, anschließend gibst du sie zu der Mischung aus Mascarpone und Sahne. Gelatine absorbiert die Feuchtigkeit und lässt die Creme somit fester werden.
Natürlich ist Gelatine aber nicht vegetarisch. Daher kannst du hier gut mir Agar Agar arbeiten. Dazu musst du Agar Agar mit ein wenig Flüssigkeit aufkochen. Anschließend gibst du das Agar Agar zunächst in einen kleinen Teil der Masse und verrührst diese schnell und gut.
Denn wenn du Agar Agar direkt in die kalte Masse geben würdest, würde diese zu schnell zum Aushärten führen. Dadurch entstehen Klümpchen.
Gib dann die Teilmasse wieder unter den Rest und rühre noch einmal gut um. Wenn sich doch Klümpchen bilden, kannst du die Masse durch ein Sieb streichen.
Hilft es, zu flüssiges Tiramisu einzufrieren?
Flüssiges Tiramisu kann grundsätzlich eingefroren werden, sieht nach dem Auftauen aber vermutlich nicht so hübsch aus wie ein von vornherein schnittfestes Tiramisu. Durch das Frieren und wieder Warmwerden werden gerade die Biskuits schnell matschig.
Eine Möglichkeit wäre jedoch, das Tiramisu portionsweise in den Tiefkühler zu legen und es später als halbgefrorenes Parfait zu servieren. Gerade im Sommer ist das eine tolle Erfrischung.
Was tun, wenn fertig zubereitetes Tiramisu nicht fest wird?
Wird das Tiramisu trotz aller Mühen nicht fest, ist die einzige Variante wohl, es einzufrieren. Möchtest du es auf keinen Fall wegwerfen, kannst du auch versuchen, aus dem flüssigen Tiramisu etwas Neues zu machen.
So kannst du zum Beispiel die Biskuits zerkleinern und gemeinsam mit der Mascarpone-Creme als Bestandteil einer Tortencreme verwenden.
Alternativ kannst du das Tiramisu in ein Glas-Dessert umwandeln. Während du das Tiramisu umschichtest, kannst du auch noch ein paar weitere Biskuits hinzugeben um weitere Flüssigkeit aufzusaugen.
Fazit: Flüssiges Tiramisu retten
Tiramisu kann aus verschiedenen Gründen flüssig geworden sein. So kann es passieren, dass zu stark geschlagene Mascarpone gerinnt oder die Sahne nicht richtig fest wird.
Manchmal wird Tiramisu auch flüssig, weil sich zu viel Amaretto in der Creme befindet oder zu viel Flüssigkeit an die Löffelbiskuits gegeben wurde.
Eine flüssige Creme kannst du versuchen zu retten, indem du sie in den Kühlschrank stellst, gegebenenfalls auch über Nacht. Hilft das nicht oder hast du weniger Zeit, versuche, Sahnesteif, Gelatine oder Puderzucker hinzuzugeben, um der Creme mehr Halt zu verleihen.
Sollte sich auch durch diese Optionen nichts mehr retten lassen, friere dein Tiramisu ein – du kannst es dann halbgefroren servieren und es wird trotzdem toll schmecken.