Fast alle Kochtypen von Kartoffeln lassen sich als Pellkartoffeln verwenden. Besonders beliebt sind Frühkartoffeln und festkochende Kartoffeln, die nach dem Kochen ihre Form behalten und sich leicht schälen lassen. Zerdrückst Du Deine Kartoffeln später, greifst Du besser zu mehligen Kartoffeln.
Du merkst: Dein Geschmack ist gefragt. Damit du weißt, welche Kartoffel am besten zu dir passt, findest du hier alle Informationen auf einen Blick.
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Welchen Unterschied machen mehlige bzw. festkochende Sorten für Pellkartoffeln?
Mehlige und festkochende Kartoffelsorten unterscheiden sich durch ihren Anteil an Stärke. Je fester kochend eine Kartoffel ist, desto weniger Stärke enthält sie.
Viel Stärke sorgt dafür, dass Kartoffeln eher ihre Form verlieren. Sie zerfallen beim Schneiden und lassen sich leichter zerdrücken.
Der Stärkegehalt wird unter anderem dadurch beeinflusst, wie viel Sonne die Kartoffel erhält. Wenn Du festkochende Kartoffeln kaufst oder anbaust, solltest Du also darauf achten, diese an einem kühlen und dunklen Ort zu lagern. Ansonsten kann sich der Stärkegehalt Deiner Kartoffeln erhöhen.
Wann solltest Du welche Kartoffelsorte für Pellkartoffeln nutzen?
Besonders gern für Pellkartoffeln werden die sogenannten Frühkartoffeln verwendet. Diese werden vor Mitte August geerntet und haben einen Stärkeanteil von nur 12 Prozent. Dadurch behalten sie ihre Form besonders schön bei.
Die Schale von Frühkartoffeln ist zart. Du musst sie nach dem Kochen nicht schälen, sondern kannst sie einfach abrubbeln. Wenn Du die Schale von Pellkartoffeln vor dem Essen entfernst, eignen sich Frühkartoffeln daher am besten.
Auch, wenn Du die Schale isst, sind Frühkartoffeln eine gute Wahl: Sie enthalten besonders wenig Bitterstoffe. Dadurch musst Du Dir weniger Sorgen um den Solanin-Gehalt der Kartoffel machen.
Festkochende Kartoffeln haben ebenfalls einen niedrigen Anteil von Stärke. Beim Kochen platzt ihre Schale nicht auf, daher sind auch sie sehr gut für Pellkartoffeln geeignet (oder auch für Bratkartoffeln und Kartoffelsalat).
Frühkartoffeln und festkochende Kartoffeln eignen sich besonders, wenn Du diese später für andere Gerichte weiterverarbeiten möchtest. Möchtest Du beispielsweise einen Kartoffelsalat aus Pellkartoffeln zubereiten, sollten sich diese einfach schneiden lassen. Dazu müssen sie ihre Form behalten und sollten möglichst festkochend sein.
Mit einem Anteil von 15 Prozent ist in vorwiegend festkochenden Kartoffeln mehr Stärke enthalten. Kochst Du Deine Pellkartoffeln länger, kann ihre Schale aufplatzen. Dafür lassen sie sich leichter zerdrücken, wodurch Du sie gut zu Kartoffelstampf und ähnlichen Gerichte weiterverarbeiten kannst.
Auch die vorwiegend festkochenden Kartoffeln sind als Pellkartoffeln gut geeignet. Sie sind als Kartoffeln für alle Fälle bekannt und treffen viele Geschmäcker. Wenn Du Pellkartoffeln für mehrere Personen zubereitest, solltest Du daher vorwiegend festkochende Kartoffeln wählen.
Legst Du weniger Wert auf die Unversehrtheit der Form Deiner Pellkartoffeln und möchtest diese ohnehin auf dem Teller zerdrücken oder weiterverarbeiten, kannst Du mehlige Kartoffeln verwenden. Durch den höheren Stärkegehalt zerfallen sie leichter.
Welche Kartoffelsorten sind die besten für Pellkartoffeln?
- Aeggeblomme: Die Aeggeblomme-Kartoffel ist rund, mit gelber Schale und ebenfalls gelbem Fleisch. Sie schmeckt feinwürzig und hat Ähnlichkeit mit der Sorte La Bonnotte. Daher ist sie auch als Pellkartoffel beliebt.
- Annabelle: Die Sorte Annabelle hat längliche Knollen, die von heller gelber Farbe sind. Dank ihres feinen Geschmacks wird sie gern als Pellkartoffel, aber auch in Salaten verwendet. Ihre Schale ist dünn und zart, mit flachen Augen. Als Pellkartoffel ist daher auch die Schale schmackhaft.
- Goldmarie: Die Sorte Goldmarie hat längliche, ovale Knollen und schmeckt fein-aromatisch. Sie zeichnet sich durch ihre tief gelbe Farbe aus. Dank ihrer glatten Schale eignet sie sich sehr gut als Pell- oder Salatkartoffel, wenn Du die Schale mitessen möchtest.
- Heideniere: Die Heideniere-Kartoffel verdankt ihren Namen der Form ihrer nierenförmigen Knollen. Sie zeichnet sich durch ihren feinwürzigen, speckigen Geschmack aus. Gerade, wenn Du die Pellkartoffeln zu Bratkartoffeln weiterverarbeiten möchtest, bietet sich diese Sorte an.
- La Bonnotte: Die Sorte La Bonnotte ist vorwiegend festkochend bis mehlig. Damit ist sie perfekt geeignet, wenn Du Deine Pellkartoffeln am liebsten cremig magst. Kartoffeln aus dem ursprünglichen Anbaugebiet in Frankreich sind als Delikatesse bekannt, die nur an Gourmets versteigert wird.
- Linda: Auch die Kartoffelsorte Linda ist cremig im Geschmack. Sie wird nicht nur als Pellkartoffel, sondern auch in Gratins gern verwendet. Ein Vorteil dieser Sorte ist ihre gute Lagerfähigkeit.
- Sieglinde: Die Sieglinde-Kartoffel ist besonders kräftig im Geschmack. Die langovalen Knollen dieser Sorte eignen sich daher besonders gut für Pellkartoffeln als Hauptgericht. Die Sorte ist sehr feinschalig.
Wie viele Kartoffeln brauchst Du pro Person für Pellkartoffeln?
Wie viele Kartoffeln Du für eine Person benötigst, wenn Du Pellkartoffeln zubereitest, hängt von der Größe der Portion ab. Diese wiederum machst Du davon abhängig, ob die Kartoffeln Hauptspeise oder Beilage sind.
Bei einer Hauptspeise kannst Du von 300 Gramm Kartoffeln pro Person ausgehen. Von einer Beilage darf es etwas weniger sein. 200 Gramm sind hier ausreichend.
Je nach Sorte wiegt eine Kartoffel etwa 50 Gramm. Du brauchst also zwischen 4 und 6 Kartoffeln pro Portion.
Kannst Du die Schale von Pellkartoffeln essen?
Wie alle Nachtschattengewächse enthalten Kartoffeln Solanin. Dieses ist leicht giftig für Menschen. Es kann zusätzlich durch Behandlungsmittel nach der Ernte verstärkt werden.
Sind Deine Kartoffeln grün, erhalten sie besonders viel Solanin. Dann solltest Du sie nicht essen. Insbesondere Frühkartoffeln, die vor Mitte August geerntet wurden, haben einen hohen Solanin-Anteil.
Reife Kartoffeln enthalten noch immer einen Anteil von Solanin. Dieser befindet sich vorrangig in der Schale. Ob Du die Schale von Pellkartoffeln mitessen kannst, hängt deshalb vom Zeitpunkt ab.
Erwachsene können geringe Mengen an Solanin verarbeiten. Im Frühjahr, wenn die Kartoffeln lange gereift sind, kannst Du die Schale daher meist bedenkenlos mitessen. Da sich auch Nährstoffe direkt unter der Schale der Kartoffel befinden, hat der Verzehr der Schale auch Vorteile.
Kannst Du Kartoffeln für Pellkartoffeln vorbereiten?
Möchtest Du Pellkartoffeln machen, ist die Reinigung der Kartoffeln besonders wichtig. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn Du die Schale mitessen möchtest.
Bevor Du Deine Pellkartoffeln kochst, solltest Du die Kartoffeln unter fließendem Wasser säubern. Am besten nimmst Du eine Bürste zu Hilfe. So kannst Du Schmutz und andere Rückstände möglichst restlos entfernen.
Wie lange kannst Du fertige Pellkartoffeln verwenden?
Pellkartoffeln eignen sich als Hauptspeise, aber auch als Beilage. Reste des Gerichts können in den nächsten Tagen weiterverwertet werden. Du kannst Pellkartoffeln auch für die nächsten Tage vorkochen und dann portionsweise verwenden.
Um Pellkartoffeln für einige Tage aufzubewahren, solltest Du sie nach dem Kochen abkühlen lassen. Lege sie anschließend in einen verschließbaren Behälter wie eine Dose und stelle diesen in den Kühlschrank.
Der Deckel verhindert, dass die Pellkartoffeln Gerüche aufnehmen. Zusätzlich kannst Du ein Küchentuch oder Ähnliches in den Behälter legen. Dieses nimmt eventuelles Kondenswasser auf, falls die Kartoffeln noch nicht ganz abgekühlt waren.
Die vorbereiteten Pellkartoffeln halten sich zwei bis drei Tage im Kühlschrank.